Narzisstischer Partner/in

Sie möchten wissen ob Ihr/e Partner/in Narzisst ist oder Narzisstische Züge hat?

Woran können Sie erkennen, ob Ihre Beziehung einem destruktiven oder narzisstischen Muster folgt?

  • Ausweglosigkeit: Sie können weder miteinander noch ohneeinander.
  • Konkurrenz, Schuldzuweisung und Wettkampf beherrschen das häusliche Klima, nicht Kooperation und Miteinander.
  • Sie fühlen sich permanent ausgenutzt, manipuliert, kontrolliert, entwertet, vereinnahmt oder unterdrückt.
  • Sie fühlen sich oft verantwortlich für die Befindlichkeiten und Bestätigung des Partners und haben das Gefühl, immer mehr zu geben. Aber es reicht nie aus.
  • Zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung besteht eine große Distanz
  • Es dominieren Schwarzer Humor, Sarkasmus und Ironie mit Ihnen als Ziel, vor allem auch wenn Freunde und Bekannte anwesend sind.
  • Sie versuchen, sich nach den Vorstellungen des Partners zu verändern.
  • Es kommt zu verbaler, emotionaler, sexueller oder körperlicher Gewalt.
  • Sie werden oftmals mit Lügen und Außenbeziehungen konfrontiert.
  • Ihr Partner ist eifersüchtig auf andere Menschen in Ihrem Leben.
  • Die Partner negieren oder verachten sich in ihren Bedürfnissen und Gefühlen.
  • Sie werden bestraft, wenn Sie nicht komplementär handeln.
  • Der Partner wird gezielt verunsichert, desorientiert und im Realitäts- und Selbstbewusstsein deformiert (Gaslighting).
  • Sie haben den Eindruck, Sie befänden sich in einem Wettstreit darüber, wer mehr leidet oder zurückstecken muss.
  • Sie werden nach dem Streit mit Liebesentzug bestraft und eisernes Schweigen verunsichert (Silent Treatment).
  • Sie trauen sich nicht mehr Ihre Meinung oder Bedürfnisse zu äußern.
  • Die Partner begegnen sich nicht auf Augenhöhe oder fühlen sich fremdbestimmt.
  • Einer oder beide Partner leiden unter psychosomatischen oder psychischen Beschwerden.
  • Menschen mit destruktiver bzw. narzisstischer Thematik, halten sich in der Regel für unfehlbar. Wenn etwas schiefläuft, liegt die Schuld beim Anderen.
  • Der narzisstische Partner lässt es oft nicht zu, dass Sie sich trennen und bedroht Sie. Oder droht mit Suizid und drastischen familiären bzw. existenziellen Konsequenzen.
  • Die eigenen Kinder werden instrumentalisiert.

Irgendwann stellt sich der Partner die Fragen: Was ist mein Anteil? Warum kann ich keine Grenzen setzen? Warum lasse ich das immer wieder zu? Oder warum suche ich mir immer wieder solche Partner?

Mögliche Folgenden von seelischem Missbrauch und Gewalt können entstehen. Diese könnten sein: Nervosität, Unruhe, Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit, starke Erschöpfung, Vertrauensverlust der eigenen Fähigkeiten und Wahrnehmung, Traurigkeit, Angstzustände und Panikattacken, Depressive Stimmung, Posttraumatische Belastungsstörung, Essstörung, Suizidale Gedanken.

Der destruktive oder narzisstische Partner sucht und findet mit fast seismografischem Gespür sein Pendant in dem Beziehungssüchtigen. Normen die sie nicht zwangsläufig selbst erfüllen, zwingen Narzissten dem moralisch leicht unter Druck zu setzenden Co-Partner auf und halten diesen in ihren Schuld- und Schamgefühlen gefangen.

Schwerpunkt Narzissmus

Fühlen Sie sich in Ihrer Beziehung hilflos und können nicht Sie selbst sein? Dominieren permanent nur noch Streit und Vorwürfe, wo es sich vor einiger Zeit doch noch so perfekt angefühlt hatte? Empfinden Sie die gesamte Partnerschaft als belastend, unbefriedigend oder kräftezehrend? Leben Sie in einer Partnerschaft in der Ihre Bedürfnisse und Wünsche nicht respektiert werden? Leiden Sie unter kalt-distanzierten und jähzornigen Verhaltensweisen Ihres Partners?

Vielleicht stecken Sie in einer destruktiven Beziehung mit einem toxischen oder narzisstischen Partner?

Was ist Narzissmus

Umgangssprachlich wird der Begriff Narzisst häufig und sehr schnell verwendet und wird mittlerweile schon fast inflationär benutzt. Das Spektrum von einer Person mit narzisstischen charakterlichen Zügen bis zur schweren narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist sehr groß und die Übergänge können durchaus fließend sein.

Der Begriff Narzissmus bezeichnet ein breites Spektrum von Verhaltensmustern, das von konstruktiv bis hin zu destruktiv oder sogar toxisch und pathologisch reicht. Gerade verdeckte narzisstische oder passiv aggressive Verhaltensmuster sind oft sehr schwer zu erkennen. Ohne klinische Diagnose nach der ICD - 10 Klassifikation / Testkriterien sollte man diesen Begriff nicht einfach so verwenden, keine Ferndiagnose stellen, Menschen nicht stigmatisieren oder in eine Schublade stecken.

Das ist nicht meine Intention, aber ich möchte Ihnen helfen! Diagnostische Merkmale des pathologischen Narzissmus nach ICD 10 sind u.a.

  • Bedürfnis nach übermäßiger Bewunderung
  • Übertriebenes Anspruchsdenken - eigene Bedürfnisse werden in den Vordergrund gestellt
  • Größengefühl
  • Opferrolle
  • Fantasien über Schönheit, Macht, Erfolg und idealisierte Liebe
  • Gefühl der Einzigartigkeit
  • Grandioses Verständnis der eigenen Wichtigkeit - Ungeduld
  • Mangelnde oder fehlende Empathie
  • Neidgefühle oder der Glaube, andere seien neidisch auf sie
  • Arrogantes und hochmütiges Verhalten
  • Manipulatives, subtiles und ausbeuterisches Verhalten
  • Aggressivität - Impulsivität - Exzessives Verhalten
  • Häufig gibt es auch Korrelationen zu Histrionischen PS - Borderline PS - Dissozialen PS sowie Bindungsstörungen

In psychoanalytischen Theorien wird der sogenannte konzeptualisierte Narzissmus als normaler und notwendiger Entwicklungsschritt im Rahmen des normalen Erwachsenwerdens verstanden. Jeder Mensch  hat grundlegende narzisstische Bedürfnisse, die dem Erhalt der Persönlichkeit dienen. In der Sozialisation geht es darum, diese Bedürfnisse altersgerecht zu integrieren.

Gelingt dies in der Entwicklung des Menschen durch ggf äußere Umstände nicht, können sich keine funktionalen Mechanismen zur Regulation des eigenen Selbstwertes bilden. Es folgt die Tendenz, das defizitäre Selbstwertgefühl oft durch narzisstisch - aggressiven Abwehrmechanismus zu regulieren. In solchen Prozessen kann in vielen komplexen Schritten eine belastende und schwerwiegende Störung entstehen. Eine gesunde Beziehung oder Partnerschaft ist in diesem Falle nicht mehr möglich.

Eine Liebesbeziehung oder Partnerschaft mit einem toxischen oder narzisstischen Partner kann anfänglich von beiden Seiten als eine Art "Seelenverwandtschaft" oder "soul mate effect" empfunden werden. Es fühlt sich an, als sei man "angekommen" und habe endlich "den Einen/die Eine" gefunden. Dieses Gefühl wird meist von beiden Partnern so beschrieben: fast zu perfekt, um wahr zu sein. Es hat fast eine drogenähnliche Wirkung, der man sich nicht mehr entziehen kann und möchte.

Im Vordergrund der Bemühungen stehen oft aufwändige Inszenierungen, Überidealisierungen und ein großartiges und übertriebenes Werben um den Partner, das Love Bombing.

Dieser anfängliche Höhenflug (der durchaus einige Wochen oder sogar Monate andauern kann) hat leider nichts mit inniger Liebe oder tiefer Verbundenheit zu tun. Vielmehr handelt es sich um eine derartige Idealisierung Ihrer Person als Mensch und Partner, dass Sie früher oder später "kapitulieren", weil Sie diese übertriebenen Anforderungen einfach nicht erfüllen können. Niemand kann das!

Solche unerfüllbaren Idealvorstellungen, die sich einfach nicht in die Realität übertragen lassen, sind oft symptomatisch für destruktive Beziehungen.

Die ersten Konflikte kommen meist ohne Vorwarnung und mit unerträglicher Härte. Die Sehnsucht nach dem paradiesischen Zustand lässt zwar diesen unberechenbaren Streit schnell wieder vergessen, aber plötzlich ist etwas anders. Es fühlt sich nicht mehr so vollkommen an, die Abstände zwischen den Konfrontationen werden kürzer, die Vorwürfe größer und Sie fragen sich, was da eigentlich vor sich geht. Und doch wollen Sie es erst einmal nicht wahrhaben, war doch alles am Anfang so schön. Und genau dieses Gefühl möchten Sie wieder haben. Aber es wird nicht mehr kommen!

Allerdings ist nicht nur die Partnerschaft in Gefahr. In Beziehungen mit einem toxischen oder narzisstischen Partner (destruktiven Beziehungen) kommt es häufig auch zu einer massiven persönlichen Belastung und Destabilisierung (manchmal sogar beider Partner).

Was gestern noch richtig war, kann heute schon ganz anders sein. Manipulation, Machtkämpfe, Schuldzuweisungen und emotionale Gewalt bestimmen die Beziehung mehr und mehr. Es fehlt an Wertschätzung, Mitgefühl und Empathie und so ist der Leidensdruck oft enorm. 

Hat die beginnende Abwärtsspirale erst einmal an Fahrt gewonnen, findet man kaum zurück zu konstruktiven Ansätzen, denn destruktive oder narzisstische Beziehungsmuster wirken nicht nur destabilisierend für die Beziehung, sie greifen auch das persönliche Gleichgewicht, den Selbstwert und die Autonomie des Einzelnen an.

Somit kann bei Narzissmus oder einer destruktiven Beziehung nicht von einer echten Partnerschaft gesprochen werden, denn hier verlieben sich nicht zwei Menschen auf Augenhöhe, die sich gegenseitig respektieren und einander unterstützen.

 

 

 

Auch wenn Sie heute kaum eine Möglichkeit des Auswegs sehen, kann ich Ihnen vielleicht Hoffnung und Mut machen.

Denn wenn sich Betroffene aus den destruktiven Beziehungsmustern und emotionalen Verstrickungen befreien, eröffnet das eine Beziehungsqualität, bei der nicht die Verbundenheit als Bedingung zählt, sondern ist Ihre freie Entscheidung und Folge.

 

Paartherapie als Hilfe?

Nicht krankhafter Narzissmus kann im Rahmen einer Paarberatung in einer Liebesbeziehung behandelbar sein. Ob dieser Weg gelingt, hängt  weniger vom Konflikt selbst ab, sondern viel mehr davon, wie mit diesem Konflikt umgegangen werden kann und ob der destruktive Partner einer Paarberatung offen und konstruktiv begegnet.

Wenn Sie es schaffen, sich gegenseitig Zeit für Einsicht und Veränderung zu geben und ein Verständnis für die Ängste, Bedenken und Befürchtungen des Partners entwickeln, kann ein Raum für Wachstum und Entwicklung behutsam möglich werden.

So können bisher ungelebte oder verdrängte Bedürfnisse in die Beziehung integriert werden und die Partnerschaft kann sich weiterentwickeln.

Wenn aber das Pathologische wie in toxischen Beziehungen überwiegt, oder wenn der destruktive Partner an einer schwerwiegenden narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet, sollte der co-abhängige Partner darüber nachdenken, die Beziehung dauerhaft zu beenden. Denn die Realität sowie psychologische Studien zeigen oftmals leider, dass Menschen mit einer ausgeprägten narzisstischen Persönlichkeit kein Infragestellen ihres Verhaltens dulden und oft nicht zu einer Therapie oder Selbstreflexion bereit sind.

Wenn Sie unter solch einer destruktiven Beziehung mit einem narzisstischen Partner o.ä. leiden oder diese Verhaltens- und Persönlichkeitsmuster an sich selbst erkennen, dann nehmen Sie Kontakt zu mir auf. Ich werde Sie in diesem Prozess unterstützen. Die Beratung erfolgt absolut diskret und in einem geschützten und streng vertraulichen Rahmen.

Für Klienten aus dem Ausland oder weiter entfernten Inland biete ich eine telefonische Beratung an. Kontaktieren Sie mich bitte für einen Telefontermin vorab per Email über mein Kontaktformular. Ich werde mich dann umgehend mit Ihnen in Verbindung setzen.

Narzisstische Kollusion

Experten sprechen von einer narzisstischen Kollusion, wenn ein Partner den grandiosen und der andere Partner den stark angepassten, fast unterwürfigen Teil besetzt. In diesem Zusammenspiel von Idealismus und Entwertung schützen die destruktiven oder narzisstischen Partner ihr grandioses Selbstbild.

Kollusion bezeichnet auch das unbewusste Verhalten von Personen, die sich auf dysfunktionale Weise in komplementär narzisstischer Selbstwert-Kompensation aufeinander einlassen. Das vermeintliche Opfer nährt in den manipulativen Strukturen auch eigene negative Grundannahmen. Es partizipiert insgeheim von der Grandiosität des Partners oder sucht unbewusst nach komplementär toxischen Partnern.

Trennung von einem Narzissten

-Sie beginnen sich sich wieder selbst erbst zu nehmen

-Sie fühlen sich plötzlich wieder frei

-Ihre Ängste werden langsam weniger

-Ihr Gehirnnebel lässt nach

-Der emotionale Stress wird weniger

-Sie beginnensich langsam wieder wie ein Mensch zu fühlen

-Das Gefühl nie genug zu sein verschwindet

-Geben und Nehmen ist plötzlich keine Einbahnstraße 

-Keine Schweigebehandlungen mehr

-Sie schlafen wieder etwas besser

-Keine wiederholende "DU" Botschaften

-Sie laufen nicht mehr wie auf Eierschalen durch den Tag

-Die Abwertungen hören auf

-Sie kümmern sich um Ihren Körper

-Hilflosigkeit wird besser

Narzisstischer Missbrauch

Narzisstischer bzw. psychischer Missbrauch bleibt oft unentdeckt und

ist meist ein Tabuthema. Man trifft ihn vorwiegend in Familiensystemen an. Von der Außenwelt oft nicht erkannt, spielen sich innerhalb der

Familie Manipulationen ab, die nur eines zum Ziel haben: Das Opfer

zu entwürdigen und das Selbstwertgefühl des Täters zu steigern. Aber

nicht nur in der Familie, auch in Partnerschaften, am Arbeitsplatz und

im Freundeskreis findet man diese Missbrauchs-Dynamiken.

Bei psychischen (narzisstischem) Missbrauch wird ein schlechtes Gewissen erzeugt und dadurch ein enormer Druck auf den Betroffenen ausgeübt. Dies funktioniert am besten bei Menschen, die bereits in

der Kindheit mit starken Schuldgefühlen belastet wurden und ein schwach ausgeprägtes Selbstwertgefühl haben. Kinder, die kein Lob erhielten und stattdessen dauernd gegängelt, entwertet und beschimpft wurden, sind später leichte Opfer, da sie ihr ganzes Leben Manipulationen ausgeliefert waren und eine sog. Co-Abhängigkeit entwickelt haben. Bei ihnen lässt sich sehr einfach ein schlechtes Gewissen erzeugen, denn sie sind es nicht anders gewohnt. Sie sind immer auf der Suche nach Liebe und Anerkennung, werden dies aber niemals oder nur sehr selten von dem Täter erhalten weil er dann sein grausames Spiel beenden müsste. Diese Menschen funktionieren nur noch, sind völlig verzweifelt und oft sehr einsam. Sie denken, dass sie für alles Negative in ihrem Leben und dem Leben der anderen verantwortlich sind.

Nicht selten sind sie Betroffene eines Burnouts, da sie ihr ganzes Leben alles gegeben haben für ein wenig Anerkennung. Aber auch andere Symptomatiken wie z.B. eine Depression, eine Angststörung, Panikattacken oder Somatoforme Störungen treten bei den Betroffenen sehr häufig auf. In den schlimmsten Fällen endet der psychische Missbrauch in einem Suizid. Psychologen und Psychiater sind meist mit der Symptomatik völlig überfordert, weil es so vielfältig und schwer einzuordnen ist. Und letzen Endes funktionieren die Dynamiken im narzisstischen Umfeld immer genau umgekehrt, nichts entspricht "dem Lehrbuch". Oft wird den Betroffenen nicht geglaubt. Viele erzählen mir, dass in den Therapien der Satz kam: "Jetzt bleiben Sie mal bei sich, was ist denn Ihr Anteil daran?". Das verstärkt dann nur noch mehr die Schuldgefühle und die Selbstzweifel der Betroffenen und ist völlig kontraproduktiv.

Die Symptomatik des narzisstischen/psychischen Missbrauchs lässt sich wohl am besten unter der Diagnose "K-PTBS" (Komplexe-Posttraumatische Belastungsstörung) erfassen. Das ist im Prinzip eine "Dauertraumatisierung" von frühester Kindheit an, die für die Betroffenen bis heute meist nie aufgehört hat. Selbst wenn das Familiensystem schon längst verlassen wurde, tauchen die Probleme dann in der Partnerschaft, am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis auf. Es lastet wie ein Fluch auf den Betroffenen, weil die alten Muster sie immer wieder einholen.

Klassische Merkmale für emotionalen/narzisstischen Missbrauch sind:

  • Liebe und Zuwendung wird an Bedingungen geknüpft
  • Das Opfer wird ständig entwertet, ausgeschlossen und gemobbt
  • Leistungen werden nicht anerkannt oder ins Lächerliche gezogen
  • Der Täter stellt sich als Opfer dar und erzeugt dadurch starke
    Schuldgefühle. Er macht das Opfer für alles verantwortlch was ihm widerfährt
     (Schuldumkehr). Oft reichen schon ein gequälter Blick, Tränen oder ein Seufzen. Lügen werden als Wahrheit dargestellt und umgekehrt.
  • Das Opfer wird mit beharrlichem Schweigen bestraft (Schweigebehandlung)
  • Respektloser und demütigender Umgang (auch im Beisein von Dritten), Lächerlichmachen, permanente Grenzüberschreitungen, Bespitzelungen (Geheimnisse sind verboten) etc.
  • Ein Narzisst kann sich nicht entschuldigen. Und wenn, dann hat er entweder einen persönlichen Nutzen daraus oder er drückt sich so geschickt aus, dass am Ende doch wieder das Opfer an allem schuld ist (Schuldumkehr)
  • Klare Absprachen und Regeln werden grundsätzlich ignoriert
  • Emotionale Erpressung durch Drohungen (z.B. Androhung von Suizid, erweiterter Suizid,  Kindesentzug, körperliche Bedrohung, das Schaffen von absoluten Ausnahmesituationen)
  • Das Opfer wird systematisch vom sozialen Umfeld isoliert durch Schlechtreden, Intrigen und Verbreiten von Unwahrheiten
  • Der Täter schafft sich ein Netz von Verbündeten um das Opfer
    noch mehr in die Hilflosigkeit und Isolation zu drängen und
    Intrigen zu spinnen (Flying Monkeys).
  • Vorwiegend Mütter handeln nach dem Motto: "Teile und herrsche", d.h. sie bringen die Kinder gegeneinander auf und oft gibt es
    einen "Sündenbock" und ein "goldenes Kind". Nabelt sich das "goldene Kind" aus dem Familiensystem ab kann es ganz schnell zum "schwarzen Schaf" werden
  • das Opfer wird gezielt manipuliert und zutiefst verunsichert. Das Realitäts- und Selbstbewusstsein wird systematisch in einem schleichenden Prozess zerstört. Die Realität des Opfers verändert sich dadurch und es zweifelt an sich selbst (Gaslighting). Absurde Behauptungen, z. B. "mit dir stimmt was nicht, du bist psychisch krank", "das bildest du dir alles nur ein" oder "sei doch nicht so empfindlich" gehören zum Alltag. Durch die meist jahrelange Gehirnwäsche ist die Wahrnehmung des Opfers komplett verzerrt.
  • Systematische Zerstörung des Selbstbewusstseins des Opfers
    ("Der Frosch im Kochtopf" - die Temperatur wird langsam aber stetig erhöht). Ist das Opfer dann völlig demontiert und hilflos nutzt der Narzisst diese Situation eiskalt aus um dem Opfer den Gnadenstoß zu geben. Er wirft es weg, da das Opfer systematisch jeglicher Energie beraubt wurde und somit wertlos für den Täter ist. Er sucht sich einen neuen Wirt. Gerade in Beziehungen kann sich hier auch ein jahrelanger Kreislauf aus  "Verführen, Kritisieren, Abschießen" entwicklen. Nach dem Abschuss beginnt der Kreislauf erneut.
  • Wenn das Opfer sich wehrt oder die Beziehung abbrechen will, setzt der Narzisst die sog. Hoover-Taktik ein. Wie ein Staubsauger zieht er das Opfer wieder zurück indem er es erneut verführt um es dann wiederum wie Dreck zu behandeln und es erneut abzuschießen.
  • Meist stellen sich im Laufe der Zeit psychosomatische Beschwerden ein, d.h. körperliche Symptome für die es keine medizinische Ursache zu geben scheint. Die Betroffenen leiden oft jahrelang an Entzündungen, Hautproblemen, Probleme im Magen-Darm-Bereich, Unterleibsbeschwerden, Rücken-/Nackenschmerzen/ISG usw.. Meist kommen dann noch Depressionen, Ängste oder Panikattacken hinzu. Dadurch wird das Opfer weiter destabilisiert und der Zerfall schreitet weiter fort.
  • Spricht das Opfer in der Öffentlichkeit über den Missbrauch wird
    der Ruf des Opfers meist durch Intrigen und Lügen zerstört und der Vorwurf ins Absurde, Lächerliche gezogen
  •  Eine offene und ehrliche Kommunikation wird unterbunden,
    vieles geschieht im Hintergrund, um im Geheimen zu intrigieren

Viele Opfer verharren ihr ganzes Leben in einer regelrechten Starre aus Schuldgefühlen, angepasst an die Erwartungen des Täters. Oft suchen

sie sich zielsicher narzisstische Partner, Freunde oder Vorgesetzte. Die Opfer wissen meist nicht, was sie wirklich wollen, da sie nie eigene Berdürfnisse äußern und sich abgrenzen durften. Wenn ihnen das

Glück wiederfährt aus dem Alptraum zu erwachen, dann sind sie meist völlig hilflos und ängstlich, da sie sich ihr ganzes Leben lang in einer sog. Co-Abhängigkeit befunden haben. Wird der Missbrauch aufgedeckt spüren sie zwar eine enorme Erleichterung doch kommen sie nicht so einfach aus der Opferrolle heraus da sich das ganze Leben immer nach anderen Personen ausgerichtet hat. Für einen Außenstehenden, der nie manipuliert und missbraucht wurde, ist dies oft nicht nachvollziehbar.  Beim Opfer sind die schuldbeladenen Denk- und Verhaltensweisen jedoch so tief seit der frühesten Kindheit verankert, dass es oft nur eines bestimmten Wortes oder Gestik des Täters bedarf, um das alte Programm wieder zum Laufen zu bringen. Für die Betroffenen verlangt es daher sehr viel Disziplin, Mut und Kraft, nicht wieder in die alten Denk- und Verhaltensmuster zurückzufallen.

Genau hier setzt der Systemische Ansatz in der Beratung an. Es

werden die Opfer-/Täterdynamiken aufgedeckt, neue Denk- und Verhaltensmuster besprochen und trainiert. Das Opfer wird in seinem Selbstbewusstsein gestärkt. Die lebenslang indoktrinierten falschen Glaubenssätze und Bewertungen werden aufgedeckt. Erlebtes wird umdefiniert und aus einer anderen Perspektive betrachtet und neue Sprachmuster trainiert. Der Betroffene lernt in seinem Umfeld Grenzen zu setzen und sein Selbstwertgefühl zu steigern.

Es ist eigentlich nicht angebracht, in diesem Zusammenhang von "Opfern" zu sprechen, da die Betroffenen meist sehr erfolgreich sind im beruflichen Kontext. Oft sind es Menschen in leitenden Funktionen die gelernt haben "zu funktionieren" was sie besonders anfällig für ein Burnout macht. Die meisten meiner Klienten sind auch sog. HSPler (high sensitivity persons). Das bedeutet, dass sie besonders sensitiv sind, viele Antennen haben für Dinge, die nicht ausgesprochen werden und dementsprechend auch über ausgeprägte empathische Fähigkeiten verfügen. Fluch oder Segen? Wohl eher das Zweite, da diese Menschen über sehr wichtige Fähigkeiten im zwischenmenschlichen Kontakt verfügen, viele Fähigkeiten die oft unter den sog. "Soft Skills" bei Stellenausschreibungen genannt werden.